Projektinhalt

Das Projekt „Ländermonitor berufliche Bildung 2017“ ist auf die indikatorengestützte Beschreibung der Leistungsfähigkeit und Chancengerechtigkeit des beruflichen Ausbildungssystems unterhalb der Hochschulebene in den 16 Bundesländern gerichtet. Die Analyse erfolgt entlang der zentral gestellten Konzepte der ökonomischen Leistungsfähigkeit und der sozialen Chancengerechtigkeit. Dafür wird eine begrenzte Zahl aussagefähiger Indikatoren entwickelt und die Interpretation der damit gewonnen empirischen Ergebnisse mit ausgewählten sozioökonomischen Rahmenbedingungen in den Ländern verknüpft. Die Länder werden hierbei nicht nur als sozioökonomische Räume betrachtet, in denen Berufsbildung erfolgt, sondern auch als wichtige (berufsbildungs-)politische Akteure.

Die Indikatoren beziehen sich auf die drei Hauptsektoren beruflicher Bildung – die beiden vollqualifizierenden Bereiche der dualen und schulischen Ausbildung sowie die schulischen und außerschulischen Angebote des Übergangssystems – und beschreiben sowohl Input- als auch Output-/Outcomedimensionen. Die Inputindikatoren beschreiben u.a. die Struktur des Ausbildungssystems, Ausbildungsangebot und –nachfrage und soziale Determinanten im Ausbildungszugang, die Output-/Outcomeindikatoren u.a. Absolventenquoten und die Versorgung der Wirtschaft mit Fachkräften. Das Indikatorenset zu den Rahmenbedingungen beinhaltet Aspekte wie Bevölkerungsentwicklung, Schulabsolventenstruktur und Berufs- und Branchenstruktur der Erwerbsarbeit. Neben einem länderübergreifenden Vergleich werden 16 einzelne Länderberichte erarbeitet, in denen die spezifische Berufsbildungskonstellation, die Rahmenbedingungen und Besonderheiten sowie die Differenzen in der Leistungsfähigkeit und der Chancengerechtigkeit dargestellt werden.

Der Ländermonitor 2017 analysiert die Berufsausbildung in den Bundesländern vergleichend und monografisch für jedes einzelne Land. Es zeigen sich gravierende Ungleichheiten in der Leistungsfähigkeit der Ausbildungssysteme zwischen den Ländern, die extreme Unterschiede in den Ausbildungschancen der Jugendlichen in und zwischen den Ländern hervorrufen – vor allem für Personen mit maximal Hauptschulabschluss und Migrationshintergrund. 

Im Rahmen des von der Bertelsmann Stiftung geförderten Projekts „Ländermonitor Berufliche Bildung 2017“ wird die Expertise vom SOFI (Prof. Dr. Martin Baethge, Dr. Maria Richter) gemeinsam mit der Abteilung für Wirtschaftspädagogik der Georg-August-Universität Göttingen (Prof. Dr. Susan Seeber, Dr. Meike Baas, Dr. Christian Michaelis und Robin Busse) erstellt.