Projektinhalt

Die deutschen Erfahrungen mit Bottom-up-Initiativen im Erneuerbare-Energien-Sektor sind Gegenstand einer empirischen Untersuchung, die das SOFI gemeinsam mit dem Institut für Systemwissenschaften, Innovation und Nachhaltigkeitsforschung der Universität Graz (ISIS) durchführt. Hintergrund des vom ISIS koordinierten Projekts ist, dass sich Energieinitiativen seit einigen Jahren auch in Österreich zunehmend verbreiten und damit zu einem relevanten Faktor der dezentralen Diffusion erneuerbarer Energien, insbesondere im Bereich der Photovoltaik, geworden sind. Im Zentrum des Gesamtprojekts steht damit die österreichische Entwicklung, deren empirische Analyse, die das ISIS durchführt, mit Blick auf den vom SOFI untersuchten deutschen Vergleichsfall reflektiert werden soll. Das Gesamtprojekt zielt im Kern darauf ab, typische Arbeits- und Funktionsweisen von Bottom-up Initiativen im Energiebereich zu untersuchen und der Frage nachzugehen, wie gesellschaftliche Institutionen und/oder staatliche Maßnahmen (neu) gestaltet werden können, um das Potenzial solcher Initiativen unter energiepolitischen Gesichtspunkten stärker als bisher erschließen zu können. Dazu sollen in der abschließenden Projektphase konkrete Gestaltungsvorschläge erarbeitet werden. Die empirischen Erhebungen werden sich darauf konzentrieren, anhand systematischer Auswahlkategorien Best-Practice-Fälle ausfindig zu machen und im Hinblick auf Erfolgskriterien, organisationsinterne Problemfelder sowie soziokulturelle und sozioökonomische Rahmenbedingungen vergleichend zu untersuchen. Überdies sollen Entwicklungsszenarien erarbeitet werden, anhand derer die Diffusionschancen und -mechanismen besonders erfolgreich arbeitender Bottom-up-Initiativen ausgelotet werden können.

Das empirische Untersuchungsdesign beruht auf einem Methodenmix, bei dem qualitative Fallstudien – beim österreichischen Teilprojekt – mit quantitativen Erhebungen (Befragung von Mitgliedern in Bottom-up-Initiativen) und einem mehrstufigen Modellierungsverfahren zur Analyse von Best-Practice-Ansätzen miteinander kombiniert werden. Das vom SOFI bearbeitete Teilprojekt wird sich erstens auf eine gezielte Zweitauswertung der aus früheren Forschungsprojekten im Institut vorliegenden qualitativen Interviews mit Vertretern deutscher Bottom-up-Initiativen im Bereich erneuerbarer Energien stützen. Zweitens sind qualitative Interviews mit Vertretern/Vertreterinnen aus Netzwerken und ausgewählten Initiativen, Projekten usw. im Bereich erneuerbarer Energien geplant. Drittens soll thematisch einschlägiges Sekundärmaterial (wissenschaftlichen Publikationen, Internet- und Pressedokumente usw.) gesichtet und ausgewertet werden.