Herausgeberschaft
Vogel, Berthold (Hrsg.) (2004)

Themenbereiche: Arbeit im Wandel, Soziale Ungleichheit

Die Autorinnen und Autoren analysieren die Dynamik des Leiharbeitsmarktes, stellen in Fallstudien die Einsatzfelder, Anforderungsprofile und Unternehmensstrategien vor, durchleuchten die Leiharbeits- und Personal-Service-Agenturen und dokumentieren die Erfahrungen und Perspektiven von Leiharbeitskräften.
In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer verdreifacht. Während zunächst industrielle Einsatzbereiche dominierten, schiebt sich seit geraumer Zeit der Dienstleistungssektor in den Vordergrund. Dennoch ist die absolute Zahl der Leiharbeitskräfte in Deutschland im Vergleich mit dem europäischen Ausland gering. Vor allem bei unerwarteten und kurzfristigen Aufträgen steigt die Nachfrage nach dieser Beschäftigtengruppe, meist nur für wenige Wochen.
Das soll sich ändern. Leiharbeit ist für den VW-Manager Peter Hartz das »Kernstück«, um den Arbeitsmarkt zu »entriegeln«. Die »Zukunft« hat vielerorts bereits begonnen. Zum Beispiel bei BMW in Ingolstadt, wo Leiharbeiter ein ganzes Containerdorf bevölkern. Oder bei der Hypovereinsbank, die 80% aller Neueinsteilungen über ihre Leiharbeitstochter HVB Group zu deutlich billigeren Konditionen vornimmt. Oder die Deutsche Telekom, die 10.000 Mitarbeiter in der Beschäftigungsgesellschaft Vivento untergebracht hat und mit bis zu 40% Lohnabschlag vermittelt.
Mit Beiträgen von Berthold Vogel (Hamburger Institut für Sozialforschung und Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen), Claudia Weinkopf (Institut für Arbeit und Technik, Gelsenkirchen), Markus Promberger/Stefan Theuer (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung - lAB, Nürnberg), Elke J. Jahn (lAB, Nürnberg), Andreas Ammermüller/Bernhard Boockmann (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim), Ulrich Schenck (Technische Universität Hamburg-Harburg), Klaus Kraemer/Frederic Speidel (Forschungsinstitut Arbeit Bildung Partizipation, Recklinghausen), Ingrid Wilkens (lAB, Nürnberg).