Projektinhalt

In dem von der DFG geförderten Projekt (2023-2028) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Astrid Nieße (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) stellen sich Forschende verschiedener Disziplinen den Herausforderungen von Digitalisierungsprozessen in der Energiesystemforschung sowie inhaltlichen Fragen rund um die Gestaltung der Energiewende. Um den zukunftsweisenden sozio-technischen Transformationsprozess gewinnbringend zu gestalten, bedarf es einer Verbesserung der technologischen Voraussetzungen für die Energieforschung. Dabei gilt es insbesondere die Bereitstellung und Nutzung von Forschungsdaten und -software zu optimieren, weshalb das NFDI4Energy-Team sich zum Ziel gesetzt hat, eine digitale Infrastruktur für ein effizientes Forschungsdatenmanagement in der Energiesystemforschung aufzubauen.

Im Fokus des Vorhabens steht die Entwicklung einer digitalen Service-Plattform für Energiesystemdaten. Diese wird nicht nur die Arbeit von Wissenschaftler:innen erleichtern, sondern ebenfalls eine fruchtbare Ressource und Netzwerk für verschiedene Gestalter:innen der Energiewende darstellen. Durch die gezielte Einbindung verschiedener Stakeholder:innen in den Entwicklungsprozess soll fortan ein zügiger Transfer der Forschungsergebnisse an alle beteiligten Akteure ermöglicht werden. Den Grundsätzen des Vereins für Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e.V. entsprechend verfolgt auch das NFDI4Energy-Konsortium das übergeordnete Ziel einer systematischen Erschließung und Vernetzung der Datenbestände sowie den Wechsel zu einem OpenScience-Ansatz im Forschungsbereich. Im Zuge der Task Area 1 führt das SOFI eine Nutzer:innen-zentrierte Bedarfsanalyse für die Plattform durch. In einem ersten Schritt werden dafür potenzielle Usergruppen identifiziert sowie anschließend deren Bedürfnisse und Anforderungen mithilfe von Einzel- und Gruppeninterviews tiefergehend analysiert. Die Zirkulation der Ergebnisse erfolgt in Form eines Analyseberichts, welcher innerhalb des Konsortiums als Leitlinie für den Aufbau und die Weiterentwicklung der NFDI4Energy-Plattform dient.

Über die technische Infrastruktur hinausgehend widmet sich das Konsortium drängenden inhaltlichen Fragen des Forschungsbereichs. Das SOFI leistet hierbei einen Beitrag zur stärkeren Integration der gesellschaftswissenschaftlichen Perspektive in die Energieforschung und Energiesystemmodellierung. Bisher wurden gesellschaftliche Herausforderungen und Dynamiken im Kontext der Energiewende aufgrund diverser technischer und konzeptioneller Schwierigkeiten nur selten in Energiemodelle eingebunden. In der Task Area 2 soll dieser Forschungslücke entgegengewirkt werden, indem das SOFI gesellschaftliche Entwicklungen und Triebkräfte durch eine systematische Auswertung bereits erhobener Daten aufzeigt und in Kooperation mit weiteren Projektmitgliedern Strategien zur Integration sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse entwickelt. Empirische Erhebungen im Rahmen von drei qualitativen Fallstudien bieten zudem die Möglichkeit, neue Befunde zu folgenden gesellschaftlichen Fragestellungen zu generieren: Welche sozialen Faktoren bestimmen Unterstützung und Widerstand mit Blick auf die Energietransformation? Welche Maßnahmen stoßen auf Konflikte? Wie ist es um die Akzeptanz bestellt? Diese und viele weitere Aspekte werden in dem interdisziplinären Projekt miteinander verschränkt und für die Energiesystemforschung fruchtbar gemacht.

Folgende Partner sind Mitglieder des Konsortiums:

  • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (UOL)
  • Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (ALU)
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)
  • Research Institute for Sustainability - Helmholtz Centre Potsdam (RIFS)
  • Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
  • OFFIS e.V.
  • RWTH Aachen University (RWTH)
  • Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V.
  • Technische Informationsbibliothek (TIB)
  • Reiner Lemoine Institut gGmbH (RLI)
  • Frauenhofer Institut für angewandte Informationstechnik (FIT)

Weitere allgemeine Informationen können Sie den Pressemitteilungen des Vereins der „Nationalen Forschungsdaten Infrastruktur“ (NFDI e.V.), der Projektwebsite [Link] sowie der Presseinfo zu den sechs anderen Konsortien mit Beteiligung der Universität Göttingen entnehmen: [LINK] und [LINK]