Projektinhalt

Herausforderungen für die Demokratien Europas haben in den letzten Jahren zugenommen. Dies betrifft nicht nur ein in Teilen der Bevölkerung vorhandenes Misstrauen gegenüber Institutionen, das populistischen Bewegungen Nahrung gibt, sondern auch eine zunehmende soziale Schichtung des politischen Engagements: Vielfältige Ungleichheiten – sozioökonomische, geschlechtsspezifische, behinderungsbedingte, altersbedingte, räumliche und ethnische – schlagen sich in politischen Ungleichheiten nieder. Dass gesellschaftliche Gruppen ihre Belange ungleich wirkungsvoll einbringen (können), kollidiert letztlich mit dem Grundsatz der Gleichheit, der für Demokratien jedoch zentral ist.

Das länderübergreifende Forschungsprojekt „Involve – for trustful, participatory and inclusive public policies“ (Involve – Für eine vertrauensvolle, partizipative und integrative Sozialpolitik), das seit Anfang 2023 über vier Jahre von der Europäischen Union gefördert wird, zielt auf die Entwicklung von Strategien zur Förderung der politischen Beteiligung sozial ausgegrenzter bzw. von Ausgrenzung gefährdeter Bürger:innen. Das Projekt setzt bei sozialen Dienstleistungen an, mit denen Wohlfahrtsstaaten auf ihre Bedarfslagen reagieren. Denn es sind einerseits diejenigen, die besonders auf diese staatlichen Maßnahmen angewiesen sind, die sich politisch am wenigsten beteiligen. Andererseits geht das Projekt davon aus, dass die Art und Weise, wie soziale Dienstleistungen erbracht werden, das Vertrauen in demokratische Institutionen und die Zufriedenheit mit und Beteiligung an der Demokratie beeinflusst.

Auf der Grundlage neuer theoretischer Konzepte und empirischer Forschung will Involve dazu beitragen, dass soziale Dienstleistungen integrativer, vertrauensfördernder und partizipativer gestaltet werden. Die Projektpartner aus neun europäischen Ländern fokussieren unterschiedliche Bereiche sozialer Dienstleistungen. Das SOFI nimmt die Themen Bildung (Schule) und Arbeit (Berufsvorbereitung) aus Sicht junger, sozial benachteiligter Menschen in den Blick. Die qualitative Forschung wird in Kooperation mit der Werkstatt für junge Menschen Eschwege e.V. und der Ausbildungswerkstatt Braunschweig e.V. durchgeführt.

Mehr Informationen zum Gesamtprojekt, auch zu den Projektpartnern aus anderen Ländern, finden sich auf der Webseite des Verbundprojekts.